Markenprozess in Bad Vöslau: Interview mit Martin Rella - message
Markenprozess Bad Vöslau Gruppenfoto von der Abschlusspräsentation
STADTMARKE BAD VÖSLAU

Markenprozess in Bad Vöslau: Interview mit Martin Rella

Wir blicken auf den beinahe einjährigen Markenprozess in Bad Vöslau zurück und fragen bei Zentrums- und Wirtschaftskoordinator Marin Rella nach, wie er den Prozess empfunden hat.

LESEZEIT: 5 MIN.

Im Sommer 2022 fiel der Startschuss für einen mehrstufigen Prozess, der sich zum Ziel gesetzt hatte, die Story von BAD VÖSLAU weiter zu erzählen und seine Bürger*innen Teil davon werden zu lassen.

Auf dem Weg zu einer authentischen und klaren Marken-Story haben wir unterschiedliche Stationen durchlaufen: vom City-Walk über Arbeitsgruppentreffen und Workshops bis hin zur Dialogausstellung und einer Beteiligungskampagne #MeinBadVöslau auf Social Media.

Die DNA von Bad Vöslau

Bad Vöslau wurde als Kurstadt mit dem schönsten Thermalbad und berühmtesten Wasser identifiziert, als Ort für bewusstes, nachhaltiges Leben, als Stadt mit ausgeprägter Genuss- und Musikkultur sowie als chancenreicher Wirtschaftsstandort im Wiener Becken. Das erarbeitete Markenkonzept hebt nicht nur klar die Stärken von Bad Vöslau hervor, sondern dient auch als roter Faden, wie die Story der Stadt „erzählt und gestaltet“ werden soll. Darin finden sich Attribute wie belebend, positiv, schwungvoll, chillig, nachhaltig, vital, gesellig sowie leicht und unbeschwert.

Der Claim „Wo gutes Leben leichter geht“ spiegelt das positive Lebensgefühl, das Bad Vöslau vermittelt, wider.

Der Bad Vöslau Markenkompass Der strategische Markenkompass von Bad Vöslau mit der Markenvision (WHY), den Markeneigenschaften (HOW) und den Stärkefeldern (WHAT).

Bad Vöslau im neuen Look

Für Bad Vöslau wurde eigens eine Typografie „Aqva“ entwickelt, die vom Jugendstil inspiriert ist und elegante Proportionen und Details aufweist. Hell, frisch, fröhlich und unbeschwert – das ist die Farbwelt von Bad Vöslau. Die neue Farbpalette der Stadt, die sowohl pastellige als auch kräftige Farbtöne umfasst, sowie der lockere Illustrations- und Fotostil vermitteln die für Bad Vöslau typische Leichtigkeit. Die Wellenform als grafisches Element spielt auf das berühmte Wasser an.

Bad Vöslau Designe Anwendungsbeispiele Anwendungsbeispiele des neuen Bad-Vöslau-Designs.

We are Family: die Bad-Vöslau-Markenarchitektur

Bad Vöslau hat viele wichtige Einrichtungen und Akteur*innen, die alle Teil der neuen Stadtmarke sind. Touristische Marken, Veranstaltungsmarken, Verwaltungsmarken oder das Labelling für Leitbetriebe und Produkte – sie alle zählen zur Markenfamilie. Unser Ziel war es daher, eine submarkentaugliche Dachmarke zu schaffen, die Variationen erlaubt. In der neuen Markenarchitektur werden Markenbeziehungen festgelegt und Räume für Partnermarken geschaffen.

Die neue Bad-Vöslau-Markenarchitektur folgt dem Orbit-Prinzip und ist erweiterbar.

Im Gespräch mit Martin Rella

Die neue Dachmarke wird jetzt Schritt für Schritt umgesetzt. Doch bevor es in diese heiße Phase geht, baten wir Zentrums- und Wirtschaftskoordinator Martin Rella um eine erste Stellungnahme.

Zentrums- und Wirtschaftskoordinator Martin Rella Martin Rella und Stadträtin Doris Sunk präsentieren den neuen Stadtanzeiger.

Warum war es wichtig, die Marke Bad Vöslau zu erneuern ?

Martin Rella: Bislang versuchte die Stadt, ein Angebot von allem für alle zu schaffen, ohne sich dabei hinreichend zu positionieren bzw. von anderen abzugrenzen. Wein-Wald-Wasser war zwar grundsätzlich stimmig, aber in keinem der Bereiche würde man Bad Vöslau auf den ersten Plätzen nennen. Die Wahrnehmung der bisherigen Marke bzw. die Assoziationen mit der Stadt waren zu unspezifisch und zu schwach ausgeprägt.

Mit welchen Wünschen bzw. welcher Erwartungshaltung seid ihr in den Markenprozess gegangen?

Martin Rella: Die Erwartungshaltung war enorm. Der Wunsch nach dieser Neupositionierung war sehr ausgeprägt und auch notwendig. Alle hatten so ihre Vorstellungen, und es gab ja auch schon eine Vision für Bad Vöslau, aber das alles unter einen Hut zu bringen, war eben die große Herausforderung. Man kannte ja die Beispiele aus anderen Städten, von Firmen und Produkten. Die augenblickliche Assoziation mit Bad Vöslau, was das sein würde und ob sich alle (oder zumindest die große Mehrheit) dort wiederfinden würden, war die spannende Frage.

Wie wertvoll war das Miteinbeziehen bzw. die Beteiligung der Bürger*innen an dem Prozess?

Martin Rella: Unerlässlich. Als Gemeinde definiert man sich ja über seine Bürger und Bürgerinnen. Die Stadtmarke muss ja auch dem Lebensgefühl dieser Menschen entsprechen, sonst wäre sie nicht authentisch und ein etwaiges Markenversprechen nur schwer zu halten. Und es hat ja in diesem Prozess auch letztendlich die Marke geprägt und so zu ihrem breiten Zuspruch beigetragen. Natürlich hätte man auch etwas im stillen Kämmerlein ausbaldowern können und vielleicht wäre das auch ganz gut geworden, es hätte aber immer einen schlechten Stand gehabt und würde von den Bürger*innen auch nie so richtig angenommen.

Wie zufrieden bist du persönlich mit dem Ergebnis, und wie hast du den Markenprozess empfunden?

Martin Rella: Ich habe sehr, sehr viel gelernt. Als „Nicht-Bad-Vöslauer“ hatte ich eine sehr spezifisch und beruflich gelenkte Sicht auf die Stadt. Vieles von dem, was herausgearbeitet wurde, hatte ich bislang so nicht wahrgenommen. Der Prozess war aber sehr lebendig und amikal, und ich hatte fast immer das Gefühl, als würde ich die Leute schon „ewig“ kennen. Die meisten habe ich aber erst im Prozess kennengelernt. Das Ergebnis selbst finde ich sehr stimmig und ehrlich. Bad Vöslau versucht nicht zu sein, was es nicht ist – und muss sich aber keineswegs verstecken. Es ist eine Marke, die sich guten Gewissens kultivieren lässt und die man auch kultivieren kann. Die Kunst, es allen recht getan, ist eine Kunst, die keiner kann. Ich glaube aber eher, dass wir das sehr wohl geschafft haben, es manche aber einfach nicht zugeben können.

Frischer Wind für das Image Ihrer Stadt

Städte und Gemeinden stehen zunehmend im Wettbewerb. Eine starke Marke ist die Basis und der rote Faden für wirklich erfolgreiches Stadtmarketing. Und dafür sind wir die Spezialist*innen. Inspiriert von zahlreichen internationalen Best-Practice-Cases haben wir einen partizipativen Design-Thinking-Prozess entwickelt. Wir holen von Anfang an jene Akteur*innen mit ins Boot, die das Image Ihrer Stadt entscheidend prägen. Mit unserer Expertise begleiten wir Sie nicht nur bei der Markenentwicklung und der Kreation eines robusten Designs, sondern schaffen gemeinsam mit Ihnen auch starke, begeisternde Markenerlebnisse. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

Mehr zum Thema