

Nachlese message.TALKS: Mi., 21.5.2025
Create your City! Wo junge Menschen die Stadt Linz mitgestalten.
Wir sprachen mit Silvia Hackl, Bereichsleiterin für Innovation & Partizipation im Magistrat Linz, über die Kunst, Jugendliche für Stadtverwaltung, demokratische Prozesse und das aktive Mitgestalten ihrer Stadt zu begeistern.
Silvia Hackl – Brückenbauerin zwischen Stadt, Zivilgesellschaft und jungen Ideen – leitet den Bereich Innovation & Partizipation der Stadt Linz. Am Innovationshauptplatz und über die Online-Plattform innovation.linz.at vernetzt sie mit ihrem Team Menschen, die Ideen für das Linz von morgen haben. Ob digitale Beteiligung, Workshops, Expat-Cafés oder Pop-up-Stores – die Abteilung Wirtschaft, Innovation, Klimaschutz und EU im Magistrat Linz schafft Räume, in denen jede Stimme und jede Idee zählt, auch die von jungen Menschen.
Ursprünglich aus der Werbebranche kommend, bringt Silvia Hackl mit Begeisterungsfähigkeit und Kommunikations-Know-how ihre Erfahrung in die sinnstiftende Zusammenarbeit von Stadt, Zivilgesellschaft und Wirtschaft ein. Seit über drei Jahren ist sie im Magistrat tätig – und überzeugt: „Wenn man die Strukturen kennt, kann man sie auch verändern.“
Beim Frühstückstalk mit Karl Hintermeier gab Silvia Hackl spannende Einblicke in ihre Arbeit, die Rolle des Innovationshauptplatzes Linz und das mehrfach ausgezeichnete Beteiligungsprojekt „Create your City“.
Das ganze Gespräch können Sie hier nachhören, die wesentlichen Punkte haben wir für Sie zusammengefasst:
Innovationshauptplatz Linz – Ideen willkommen!
Seit 2019 ist der Innovationshauptplatz Teil der städtischen Innovationsstrategie. Zentral gelegen – direkt neben dem Alten Rathaus in der Pfarrgasse – ist er nicht nur physisch sichtbar, sondern wirkt auch weit über das Stadtzentrum hinaus: mit der Partizipationsplattform innovation.linz.at, zahlreichen Beteiligungsformaten und persönlicher Beratung.
Der Eindruck beim Betreten? Weniger Behörde, mehr Kreativbüro: Offene Türen, Workshop-Materialien, Lego, Post-its, Pflanzen und viele Gespräche. Hier wird Stadtentwicklung nicht verwaltet, sondern gestaltet – gemeinsam mit Bürger:innen, Unternehmen und vor allem Jugendlichen.
Demokratie zum Mitmachen – Beteiligung im Jugendformat
Im Workshopformat „Create your City“ erleben Jugendliche demokratische Teilhabe hautnah. Drei Stunden lang wird diskutiert, gestaltet und visioniert – und zwar direkt im Alten Rathaus, inklusive Sitzung im Gemeinderatssaal. Immer mit dabei: eine Person aus der Stadtregierung oder dem Stadtsenat. Das ist kein Zufall, sondern Haltung: Jugendliche sollen erleben, dass ihre Stimme zählt.
Das Workshop-Design basiert auf drei Phasen:
Die Stadt zu Füßen: Zum Start versammeln sich die Jugendlichen im Foyer rund um ein großes Luftbild von Linz. Sie verorten ihren Wohnort, Lieblingsplätze und Treffpunkte – ein einfacher, aber wirkungsvoller Icebreaker. Auffällig: Viele bewegen sich vor allem im privaten Umfeld. Der Hauptbahnhof wird fast einhellig als unangenehm empfunden – außer von Pendler:innen, für die er schlicht der Weg nach Hause ist.
Politik erleben: Rollenspiel im Gemeinderatssaal – mit Pro- und Contra-Gruppen zu aktuellen Fragen wie leistbarem Wohnen, Mobilität oder Lebensqualität. Jugendliche schlüpfen in die Rolle von Bürgermeister:innen, debattieren und lernen, unterschiedliche Perspektiven zu verstehen.
Visionen entwickeln: In Gruppen werden Ideen für ein besseres Linz entwickelt – visualisiert mit Lego, Skizzen oder kleinen Theaterstücken. Einige dieser Ideen schaffen es sogar auf die Partizipationsplattform und werden in Fachgesprächen mit der Stadt weitergedacht.
Begleitet wird das Format von den ehrenamtlichen Botschafter:innen der Non-Profit-Initiative Ministerium für Neugier und Zukunftslust– einem Netzwerk engagierter Menschen im DACH-Raum.
Der Erfolg in Zahlen – und ganz ohne Werbung
Seit dem Start im Jahr 2023 wurden bereits über 22 Workshops durchgeführt, an denen mehr als 700 Jugendliche teilgenommen haben. Obwohl „Create your City“ nicht aktiv beworben wird, sind alle Termine stets ausgebucht – das Interesse spricht für sich. Mittlerweile entstehen auch neue Formate, etwa ein englischsprachiger Workshop im Rahmen des Festival of Curiosity, um noch mehr junge Menschen zu erreichen.
Die Wirkung des Formats reicht dabei weit über den Workshop hinaus: Viele Jugendliche bringen ihre Ideen später über die Innovationsplattform ein und setzen sich aktiv mit Stadtentwicklung auseinander. In über 50 Fällen wurden diese Vorschläge bereits in Gesprächen mit Fachabteilungen der Stadt Linz weitergedacht und konkretisiert.
Learning aus der Praxis
Zugegebenermaßen, Freitag 8:30 Uhr ist nicht gerade die Primetime für jugendliche Begeisterung – Morgenstunden sind für solche Formate also zu vermeiden. Wer es dennoch nicht lassen kann, braucht einen guten Einstieg – einen Icebreaker. Das große Luftbild als Softstart in den Workshop wirkt wahre Wunder – Jugendliche bewegen sich, interagieren ohne Sprechzwang, und kommen so ins Tun. Frontalunterricht funktioniert kaum – Kleingruppenarbeit ist der Schlüssel. Und siehe da: Selbst die Ruhigsten blühen auf und manchmal werden sogar ganz neue Talente sichtbar. Wichtig ist, dass man als Workshopmoderator*in den Jugendlichen auch Zeit lässt und gelassen bleibt, auch wenn es mal still ist.
Die Erfahrung zeigt: Wenn Beteiligung klug gestaltet ist, entsteht echte Wirksamkeit.
Die Präsentation zum message.TALKS „Create your City“ können Sie hier downloaden.
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